“Junge Generation auf den Höfen zeigt Regierung die gelbe Karte”

Mehr als 5.000 Schlepper und 30.000 Demonstrierende, die zu Fuß zum Brandenburger Tor gekommen waren – „Hier ist es so voll, dass der Verkehr in Berlin-Mitte komplett zum Erliegen gekommen ist“, sagt Lars Kaper, Vorsitzender des Kreislandvolkverbands Friesland. Er hatte sich gemeinsam mit 150 Berufskolleginnen und -kollegen aus Friesland, der Wesermarsch und dem Ammerland bereits um 4.30 Uhr morgens auf den Weg in die Hauptstadt gemacht. Die Kreislandvolkverbände aus den drei Landkreisen hatten dafür drei Busse organisiert. Bereits in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag sind außerdem 40 Treckerfahrer aus Friesland gemeinsam mit 40 weiteren Fahrern aus der Wesermarsch losgefahren, um pünktlich zur Demo auf der „Straße des 17. Juni“ einzutreffen.

„Die Unzufriedenheit war deutlich zu spüren“, so der Eindruck von Lars Kaper. „Finanzminister Christian Lindner hat bei der Kundgebung so viel Gegenwind bekommen, dass er kaum zu verstehen war.“ Gleichzeitig gebe es eine große Einigkeit unter den Landwirten. Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbands, habe das Anliegen der Demonstranten sehr klar und deutlich auf den Punkt gebracht. Sehr gut habe auch Theresa Schmidt, die Vorsitzende des Bunds der deutschen Landjugend, gesprochen: „Im Namen der jungen Generation auf den Höfen hat sie Finanzminister Christian Lindner die Gelbe Karte gezeigt, damit die Ampel-Koalition ihre Agrarpolitik künftig ändert.“

Lars Kaper schätzt, dass etwa ein Viertel der Demo-Teilnehmer keine Landwirte, sondern Vertreter anderer Berufsgruppen wie LKW-Fahrer, Spediteure, Gastronomen oder Handwerker waren. Der „Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung“ war neben dem Bauernverband und der Initiative „Land schafft Verbindung“ Mitveranstalter der Demo. „Die Stimmung im Bus ist gut“, so Lars Kaper. „Alle haben das Gefühl, dass es sich gelohnt hat, die Mühe auf sich zu nehmen und heute nach Berlin zu kommen.”